Heart-and-Brain-Forschung

Klinik für Geriatrie

Fast die Hälfte der über-75-Jährigen leiden an Erkrankungen des Herzens. Insbesondere die Häufigkeit von Herzklappenerkrankungen und koronarer Herzkrankheit (KHK) steigt mit zunehmendem Lebensalter an.

Eingriffe am Herzen bei älteren Patient*innen zeigen immer bessere Behandlungserfolge. Jedoch ist das Eingriffsrisiko bei älteren Personen, die mehr als eine Krankheit gleichzeitig haben, nach wie vor sehr hoch. Auch ist die Genesungszeit nach einem Eingriff bei älteren Patient*innen oftmals länger.

Wichtig für ältere Herz-Patient*innen ist die Verbindung zwischen Herz und Hirn bei einem Eingriff am Herzen. Bei einem Teil der Patient*innen tritt eine Phase der akuten Verwirrtheit (sog. „postoperatives Delir“) auf. Studien zeigen, dass postoperative Delirien mit schlechteren Behandlungsergebnissen, Einschränkungen im Denken und Handeln, Fortschreiten von Demenz als auch Verlust von Selbstständigkeit einhergehen können.

Unsere Forschung stellt die Verbindung zwischen Herz- und Hirn-Gesundheit des älteren Menschen in den Mittelpunkt. Wir betrachten diese Patient*innen genau und erproben neue Behandlungsmethoden für diese immer größer werdende Patient*innen-Gruppe. Hier sind einige Beispiele unseres „Heart & Brain“ Forschungsschwerpunktes und unseren Aktivitäten im klinischen Alltag:

  • PAWEL-Studie: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität zur Reduktion von Delirrisiko und postoperativer kognitiver Dysfunktion (POCD) nach Elektivoperationen im Alter. Die Studie wurde gefördert durch den Gemeinsamen Bundesausschuss und positiv bewertet. Derzeit laufen weitere wissenschaftliche Analysen der Ergebnisse und der Biomarker.
  • FINDERI-Studie: Wir untersuchen in Kooperation mit der Klinik für Herz-Thorax-Chirurgie und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wie die Risikoerfassung und Diagnostik von Delir und kognitiver Dysfunktion bei älteren Patient*innen nach Eingriff am Herzen optimiert werden kann. Die Studie wird gefördert durch die Deutsche Herzstiftung.
  • DELEIhLA-Studie: Wir sind an der Erstellung der neuen Leitlinie „Delir beim alten Menschen“ beteiligt. Die Studie wird gefördert durch den Gemeinsamen Bundesausschuss.
  • PRECOVERY-Studie: Das Ziel von PRECOVERY ist eine langfristige Verbesserung des Gesundheitszustands von Patient*innen im Alter von 75 Jahren oder älter durch eine gezielte und ganzheitliche Vorbereitung auf einen Eingriff am Herzen. Diese fördernden Maßnahmen vor einer Operation werden „Prehabilitation“ genannt. Durch PRECOVERY soll die Belastbarkeit der Patient*innen vor einem Eingriff am Herzen durch eine 2-wöchige Prehabilitation gesteigert werden, um die Risiken nach einer Operation zu senken und die Genesung zu verbessern.  Die Studie wird gefördert durch den Gemeinsamen Bundesausschuss. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • ESCAPE-Studie: Ältere Patient*innen mit Herzinsuffizienz leiden oft an vielen anderen Begleiterkrankungen und psychischer Belastung. Wir sind Kooperationspartner einer EU-Studie , die Patient*innen im Sinne von „Collaborative Care“ behandelt.
  • Arbeitsgruppe „Demenz- und Delirsensibles Krankenhaus“: In der Arbeitsgruppe „Demenz- und Delirsensibles Krankenhaus“ stellen wir unsere Erfahrungen und Ergebnisse aus der Forschung den Patient*innen an der UMG zur Verfügung. Diese Arbeitsgruppe bringt die Fachexpertise aus der Klinik für Geriatrie, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, der Klinik für Psychosomatik, der Klinik für Neurologie und der Pflegedirektion am Standort Göttingen zusammen.

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